Alles, was den Billhorner Platz jetzt schon ausmacht, wird auf eine neue Ebene gehoben.
Das 1:1 Bau-Experiment „platz:machen“ des interdisziplinären Studios endboss folgt damit auf die Testspiele #1 im Herbst 2022 und die Testspiele #2 im Mai 2023 und baut auf die bisherigen Ergebnisse auf.
Unter dem Titel und nach dem Prinzip „platz:machen“ ist hier die ganze Nachbar:innenschaft eingeladen mitzudenken, mitzugestalten und mitzubauen.
Zwischen Juli und September bietet endboss drei Workshops am Billhorner Platz an: Ziel ist es, vielfältig einsetzbare Objekte zu bauen.
Los geht es mit Bau:Zeichnen: wie bringe ich eine Idee auf das Papier?
Als nächstes lernen wir in der Bau:Schule: wie und mit welchem Material bekomme ich diese Idee dann in den Raum? (BITTE je nach Aktualität HERVORHEBEN)
Das große Finale wird dann eine große gemeinsame Bau:Stelle, auf der wir das alles dann zusammen bauen. Dafür sind absolut keine Vorkenntnisse nötig. Kommt vorbei in unserem Doppeldeckerbus am Billhorner Platz. Wir freuen uns auf euch!
Wenn ihr das Team von endboss vorher noch besser kennenlernen wollt, schaut entweder bei endboss auf Instagram oder der Webseite www.endboss.eu vorbei.
— täglich offenes Atelier — Donnerstag, Freitag, Samstag ab 16 Uhr Workshops zu Materialien und Tools —
Weiter gehts: Der Bus wird zum Kunstlabor und Atelier. In verschiedenen angeleiteten Workshops von euch Anwohner:innen, Künstler:innen, lokalen Initiativen und uns, lernen wir verschiedene Materialien und den Umgang mit ihnen sowie dazugehörigen Werkzeugen kennen. Von Holz, Beton, unterschiedlichen Textilien, Stein, Farben, Mosaiken und Stahl sowie Pflanzen kann alles dabei sein. Dabei möchten wir den nachhaltigen Gedanken verfolgen und am liebsten Vorhandenes (Material bis Mobiliar) wiederverwenden. Falls ihr selbst Interesse habt euer Wissen zu teilen und einen Workshop (von jeweils 2 Stunden) zu geben oder gegebenenfalls Material oder Werkzeug (Nähmaschine, Gartengeräte etc.) beisteuern wollt, meldet euch unter juliaricarda@endboss.eu oder kommt in der Anlaufstelle vorbei.
Jetzt geht es richtig zur Sache. Wir bauen — 1:1 auf dem Platz — eure Ideen — und zwar gemeinsam. In einer großen, offenen Baustelle, bei der alle mitmachen können, werden die Ideen, die in den letzten Wochen entwickelt und weitergedacht worden sind, endlich und wirklich gebaut. Zusammen mit den Anwohner:innen, lokalen Initiativen und Akteur:innen aus der DIY-Szene sowie Künstler:innen und ausgebildete Handwerker:innen aus unserem Netzwerk können alle machen, was sie wollen — und zwar gemeinsam.
Regeln, wie wir zusammen arbeiten handeln wir gemeinsam aus — schließlich sind die Ideen auch gemeinsam entstanden.
Wir organisieren Menschen in Arbeitsgruppen, die — entsprechen ihrer Interessen — an einzelnen Modulen und Parts arbeiten, die sich dann am Ende zu einem Gesamtergebnis zusammenfügen, das sich sehen lassen kann.
Zeitgleich möchten wir Zines (DIY-Magazine) mit euch entwickeln und mit unserem mitgebrachten Risographen (ein tolles Gerät zum Drucken) drucken. Inhalt sollen Themen und Regeln sein, die euch wichtig sind. Zum Beispiel Fragen und Gedanken zu — wie halten wir den selbstgeschaffenen Ort sauber — wer kümmert sich um Verantwortlichkeiten und das alles funktioniert — wie verschaffen wir uns eine Stimme und auch Gehör, damit wir in Fragen der Stadtentwicklung nicht vergessen werden — wie organisieren wir uns, damit wir gemeinsam Stark sind und mehr Raum und Platz machen können?
— Zeichenkurse, Ideen entwickeln & gemeinsames Mittagessen —
Am Doppeldeckerbus an der Kreuzung des Billhorner Röhrendamm/Billhorner Mühlenweg
Gemeinsam haben wir Ideen für vielfältig einsetzbare Objekte entwickelt, die den Billhorner Platz zu einem selbsterdachten und selbstgemachten Platz für gemeinschaftliches Zusammensein werden lassen.
In den Zeichenkursen wurden kreativ und angstfrei Ideen aufs Papier gebracht, die wir schließlich in den folgenden Workshops gemeinsam bauen. Dabei haben wir bereits versucht unterschiedliche Interessen zusammenzubringen, haben simple Kinderskizzen gemacht oder auch grafisch gearbeitet — vielleicht sind wir ja so zu einer Kletterwand aus Plüsch oder einer Bühne gekommen, die gleichzeitig auch eine Kinoleinwand sein kann.. who knows…
Wir kommen aus dem DIY-Kontext und sind der tiefen Überzeugung, dass man sich am besten auf die Kraft der Veränderung und deren langfristige Wirksamkeit verlassen kann, wenn diese Veränderung selbstgemacht ist. Wir glauben außerdem, dass Stadtentwicklung viel zu akademisch ist, und es notwendig ist Menschen vor Ort in die Entwicklung, Pläne und Fragen der Gestaltung ihrer Lebensräume einzubeziehen und sie mitentscheiden zu lassen. Außerdem schaffen selbstgemachte Veränderungen etwas, dass es in jeder Gesellschaft braucht: Verantwortung. Baut etwas und sie kommen. Lasst es sie bauen und sie bleiben.
Doch wie plant man eine Großbaustelle, auf der zwischen 20 und 200 Leute ehrenamtlich und in kürzester Zeit Dinge bauen sollen? Gar nicht. Beim Builder’s Jam, so nenne wir das Ganze, stellen wir alle Rahmenbedingungen und Infrastruktur – Materialien, Werkzeuge, Verpflegung – die es den Teilnehmenden ermöglicht, reibungslos zu arbeiten. Es gibt ein klares Ziel und einen Zeitraum aber keine vorgefertigten Umsetzungspläne. Durch diese Organisationsform entstehen in der Gruppe außergewöhnliche, von Empathie geprägte Kommunikationsformen und Wege, die eine Baustelle in eine kollektive Mission verwandeln. Und damit Verbindungen und Beziehungen zwischen den Menschen, die sich so vor Ort vielleicht nie so entwickelt hätten. Ein Gefühl von Gemeinsamkeit, gemeinsamen Erschaffen und damit auch der Mission, gemeinsam für etwas einzustehen und Verantwortung zu übernehmen.