Ende April 2024 gingen 22 Projektmonate zu Ende. Zum Abschluss lud das Projektteam erneut an den Billhorner Platz ein: an die Anlaufstelle, zu einer Ausstellung im öffentlichen Raum, zu Musik, Essen und Getränken. Bereits am Vorabend des Abschlusswochenendes trafen sich die Mitglieder des Projektbegleitkreises und die des Grünen Tisches zum ersten Mal im Projekt. Auf einer gemeinsamen Stadtkreuzfahrt lernten Sie sich kennen, tauschten sich über das Projekt, den Stadtteil und die neue Rolle des Projektbegleitkreises über die Projektlaufzeit hinaus aus.
Der Grüne Tisch war ein Austausch- und Begleitformat mit der Verwaltung. Der Projektbegleitkreis war ein Austausch- und Begleitformat mit Akteuren aus dem Stadtteil oder solchen, die sich für den Stadtteil engagieren. Beide Formate fanden im Projektverlauf viermal statt: Jeweils im Nachlauf der Testspiele bzw. des 1:1 Bauexperiments und einmal zum Abschluss. In der letzten Sitzung des Grünen Tisches war die Arbeit des Projektbegleitkreises Gegenstand. Dem Sitzungsprotokoll ist zu entnehmen: „Unter den Mitgliedern des Grünen Tisches besteht Konsens darüber, dass das Prozesswissen und die Ortskenntnisse des Projektbegleitkreises verstetigt werden sollen und in späteren Beteiligungsverfahren darauf zurückgegriffen werden soll.“
Grund und Anlass genug, um den Mitgliedern beider Formate die Möglichkeit einzuräumen sich kennen zu lernen. Zudem regten die Mitglieder des Projektbegleitkreises ein solches Kennen lernen bereits in ihrer letzten Sitzung an. Das Projektteam organisierte eine Stadtkreuzfahrt. Gegen 17.15 Uhr hielt „das Gefährt, das vorne und hinten Schiff und in der Mitte Bus ist“, so der Kapitän, am rechten Fahrbahnrand des Billhorner Röhrendamms.
Lisa Marie Zander übernahm die Rolle der Reiseleiterin. Die Matros:innen aus dem Projektteam verteilten Ausgaben des neu erschienen Billhorner Platz Magazin #3 – Mein Billhorner Platz. Staubedingt erzählte die Reiseleiterin einige Anekdoten über das Wandbild am Billhorner Platz und die aktuellen Tief- und Hochbautätigkeiten, bevor der Bus den Billhorner Mühlenweg hoch in Richtung Standort des geplanten neuen Stadtteilzentrums Rothenburgsort fuhr. Über den Billwerder Neuen Deich und einer Rechtskurve auf den Entenwerder Stieg hielt die Reisegruppe an der Slipanlage für letzte Anweisungen des Kapitäns. Neben einer Einweisung in die obligatorische Schwimmweste bestanden diese darin, dass
den Passagieren empfohlen wird beim Übergang von Land zu Wasser die Hände in die Höhe zu werfen und laut „Huiiiiiiih!“ zu rufen.
Fenster zu und los ging es. Der Kapitän wechselte vom Lenkrad zum Joystick und schon nahm die Reisegruppe Kurs auf das Kraftwerk Moorfleet. Die Reiseleitung erzählte über den Steuerboard sichtbaren ersten Sitzungssaal des Projektbegleitkreises im obersten Geschoss des Altenheims, und hielt dann eine Weile inne, um den Reisenden die Möglichkeit zu geben sich untereinander auszutauschen. Es dauert nicht lange bis diese selbst das Wort ergriffen und über Personen aus dem Stadtteil berichteten, die seit langem Stadtteilarbeit unterstützen, sich über historische Tatsachen, Hausboote von Fernsehmoderatoren und eine Schießanlage in einem angestrandeten Schiff austauschten.
Zurück an der provisorischen Haltestelle am Billhorner Platz lud das Projektteam zu Getränken an die Anlaufstelle und gab erste Einblicke in die Ausstellung am Billhorner Platz.
An den beiden folgenden Tagen lud das Projektteam zum gemeinsamen Abschlussfest. Am Freitag: gemütliches Getränk an der Anlaufstelle und Sprechen über das neu erschienene Magazin #3. Am Samstag: großes Abschlussfest mit Ausstellung und Konzert.
Die umfunktionierte Klappwohnwagen parkte neben dem Mikropol. In gewohnter Manier gab es hier Cappuccino und Kuchen und natürlich lange Gespräche zum Projekt, zum neuen Magazin und zur zukünftigen Entwicklung des Stadtteils und des Billhorner Platzes. Auf den unterschiedlichen Flächen des Billhorner Platzes wurde eine Ausstellung aufgebaut, die die einzelnen Aspekte des Projekts noch einmal Revue passieren lässt.
In überdimensionalen Setzkästen aus Metall befanden sich mit Fotos aus dem Prozess bedruckte Holzplatten. Beim Durchblättern der Platten kam es nicht selten vor, dass sich die Betrachter:innen selbst auf den Fotos wiederfanden. Bei einer Ausstellungsführung ging das Projektteam dann noch einmal auf die unterschiedlichen Aspekte ein. Unterdessen lief der Technikaufbau auf der Bühne am Billhorner Platz bereits an.
Tara-Band – eine persische Band aus der Nachbarschaft spielte ein Konzert. Immer wieder blieben Leute stehen und gesellten sich dazu. Das Wandbild der Kinder und Jugendlichen aus Rothenburgsort bildete eine wunderbare Kulisse.
Im Anschluss an das Konzert legte Antje Sauer einen Hit nach dem anderen auf den Plattenteller und trug das Fest damit in den Abend. Dass sich darunter auch “Der Turm stürzt ein” von Ton Steine Scherben wiederfand, war sicher kein Zufall.
Wir bedanken uns bei allen, die dabei waren und freuen uns auf das, was noch kommt.